Durch die Flächenversiegelung in unserer heutigen Kulturlandschaft kann Niederschlagswasser nicht mehr versickern und muss dann entweder zwischengespeichert oder in die Vorflut abgeleitet werden. Das bedeutet teilweise starke Belastungen für Böschungen und Entwässerungsmulden. Auch unsere Fließgewässer werden stärker durch Hochwasser belastet und es müssen Rückhaltebecken und Flutmulden geschaffen werden. Im Gegensatz zu Bächen und Flüssen sind hier besondere Bedingungen zu beachten. Hierbei sind vor allem für eine Sicherung mit Pflanzen verschiedene Punkte zu beachten.

Wasserangebot

Für die Pflanzenansiedlung und damit auch die Sicherung der Ufer und Böschungen stellt die stark wechselnde Verfügbarkeit von Wasser ein besonderes Problem dar. Hier sind nicht nur Trockenperioden, die auch mal mehrere Wochen dauern können, sondern auch längere Einstauzeiten zu berücksichtigen. Natürlich gibt es Pflanzengesellschaften, die auf Trockenstandorten existieren. Diese wurzeln aber meist nicht sehr stark und dienen dem Erosionsschutz nur bedingt. Ebenso schwierig ist die Ansiedlung von Röhricht oder Pflanzen, die einen höheren Wasserbedarf haben. In Rückhaltebecken und Flutmulden lassen sich durch die Schaffung tieferer Bereiche Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Ansonsten können parallel zur Pflanzenansiedlung unterstützende Maßnahmen angewendet werden. Das kann der Auftrag von Oberboden sein, aber ebenso die Verlegung von Erosionsschutzmatten bis hin zur massiven Sicherung mit Steinmatratzen.

Böschungsneigung / Gefälle

Neigung und Gefälle sind natürlich auch bei temporär belasteten Gerinnen und Böschungen wichtige Faktoren. Bei Böschungen wirkt sich natürlich noch die Länge aus, die bei der Wahl der Sicherungsbauweise berücksichtigt werden muss. Das Gefälle ist relevant bei Entwässerungs- und Flutmulden. Hier gilt es, vergleichbar mit Fließgewässern, eine Sohlerosion zu vermeiden. Dabei können die verschiedensten Maßnahmen in Abhängigkeit der Topographie zum Tragen kommen.

Abflussmengen und -dauer

Die Abflussmengen sind natürlich ein entscheidender Faktor für die bauliche Gestaltung und größenmäßige Berechnung der Querschnitte. Die korrekte Ermittlung ist Voraussetzung für die weitere Planung. In Abhängigkeit von Abflussmengen und Böschungsneigung bzw. Gefälle kann auch eine Einschätzung vorgenommen werden, welche Sicherungsbauweisen möglich sind. Die errechneten hydraulischen Werte ermöglichen die Entscheidung, ob ingenieurbiologische Bauweisen möglich sind, ob eine Kombination gewählt werden muss, oder ob ausschließlich mit toten Materialien gebaut wird.

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