Beschleunigen und gezielt steuern lässt sich die Entwicklung eines Röhrichts durch eine Initialpflanzung mit Einzelpflanzen. In der Praxis haben sich Pflanzballen (4 × 8 cm, 5 × 12 cm oder 9 × 9 cm) für Initialpflanzungen bewährt. Die Ballen lassen sich einfach und schnell im Ufersubstrat verkeilen, so dass – bei geringer Belastung - kein Abspülen der Töpfe zu befürchten ist. Für die Qualität der Pflanze und für den Anwuchs ist nicht die Topfgröße wichtig, sondern die Ausbildung von Wurzeln, Rhizomen und Ausläufern. Je nach Standort und Entwicklungsziel werden 2 – 10 Pflanzen je Quadratmeter gesetzt. Zur schnellen Entwicklung eines dichten Bestands sollten mindestens 5 Röhrichtballen / m² gesetzt werden. Die Bepflanzung erfolgt bis in eine Wassertiefe von maximal 10 cm. Röhrichtpflanzen können zwar bis zu einer Wassertiefe von ca. 25 cm anwachsen. Dazu bedarf es allerdings gut entwickelter Röhrichtmatten.
Die Abbildung zeigt eine Pflanzung mit Carex gracilis / Schlanksegge. Sie wurde hier zum zusätzlichen Schutz in ein Strukturgewebe gepflanzt. Durch ein Hochwasser wurden Sedimente eingeschwemmt und mit ihnen Samen, die binnen kurzer Zeit zu einer Spontanvegetation führten.
Bei diesem Projekt soll sich der Schilfbestand wieder flächig schließen. Die Pflanzdichte beträgt hier 8 Pflanzen / Quadratmeter. Da im wechselfeuchten Bereich etwas über der Wasserlinie die Anwuchschance höher ist, wurde der Großteil des Schilfs dort eingesetzt und nur ein kleiner Teil im Wasser selbst.
Im Flachwasserbereich könnten sich Algenwatten bilden, die sich dann in die Halme der frischen Pflanzung hängen könnten. Dies bedeutet nicht selten den Ausfall der gesamten Pflanzung.