Gültig für Fließgewässer mit mäßiger und mittlerer Belastung.
Röhrichtmatten werden bevorzugt an Gewässern mit schwankenden Wasserständen verwendet oder in Bereichen, wo die schnelle Etablierung eines flächigen und kräftig entwickelten Röhrichts zur Ufersicherung notwendig ist.
Die Röhrichtmatten werden auf der vorbereiteten Böschung verlegt und mit Holzkeilen (3 St. / m²) befestigt. Vor dem Verlegen der Röhrichtmatten ist die Böschung von größeren Steinen oder Wurzeln zu räumen, so dass ein guter Bodenkontakt entsteht. Um den Anwuchs der Röhrichtpflanzen zu verbessern, sollten die Matten nicht tiefer als 20 cm unter der Mittelwasserlinie und nicht höher als 40 cm über der Mittelwasserlinie verlegt werden.
Durch das Angleichen der Röhrichtmatten mit dem anstehenden Substrat verbessern sich ebenfalls die Anwuchsergebnisse. Röhrichtmatten lassen sich problemlos mit verschiedenen Böschungsfußsicherungen wie Kokos- / Röhrichtwalzen, Steinwalzen oder offenen Steinschüttungen kombinieren. Einbauzeit Der Einbau kann während des gesamten Jahres außerhalb von Frostperioden erfolgen. Bei Gewässern mit größeren jährlichen Schwankungen des Wasserstands erfolgt die Pflanzung am besten im Herbst.
Röhrichtmatten sind pflegefrei. Ist eine Böschungsmahd vorgesehen, sollte diese nicht öfter als zweimal jährlich erfolgen. Während der Anwuchsphase ist evtl. eine Bewässerung notwendig.
Die Kosten für Lieferung und Einbau von Röhrichtmatten belaufen sich inklusive Holznägel auf ca. 30,00 € / m²
Röhrichtmatten gewährleisten einen sofortigen Erosionsschutz. Mit der Auswahl der richtigen Pflanzenarten wird die Böschung gut durchwurzelt und somit langfristig gesichert. Als begrenzender Faktor für die Entwicklung der Pflanzen sind vor allem die Lichtverhältnisse zu beachten.
Durch die Grundstücke auf der rechten Seite waren die Möglichkeiten der Renaturierung eingeschränkt. Auch galt es zu berücksichtigen, dass es im Hochwasserfall zu starker Erosion kommen kann. So wurde der Böschungsfuß an den kritischen Stellen mit Steinwalzen gesichert und die neu aufgebaute Böschung mit Röhrichtmatten geschützt. Schon im Jahr der Baumaßnahme hat sich aus den Röhrichtmatten ein dichter Röhrichtbestand entwickelt.
An einem innerstädtischen Kanal (bei Hochwasser bis zu 2 m / s Fließgeschwindigkeit) wurden Röhrichtmatten zum Uferschutz und zur ökologischen Aufwertung verwendet. Teilweise erfolgte hierzu der Bau von Bermen, wie in den ersten beiden Abbildungen zu sehen ist. Die Fotos in den nächsten beiden Abbildung sind ca. zwei Jahre nach dem Einbau entstanden. Hier konnten flache Ufer für die Installation der Röhrichtmatten genutzt werden. Die Vegetation der Röhrichtmatten hat sich gut entwickelt, eine Besiedlung der angrenzenden Böschung findet aber nicht statt. Dies zeigt sich auch nach zehn Jahren (fünfte Abbildung). Der Röhrichtsaum verbreitet sich nur in wenigen Bereichen. Dies kann verschiedene Gründe haben (z. B. regelmäßige Mahd, zu trockene Böschung, Belastung durch Begehen der Böschung). Die damals unbepflanzten Ufer bleiben weiterhin vegetationslos. Aufgrund der hydraulischen Belastung bei Hochwasserereignissen kam es hier zur Erosion und die Ufer mussten in einigen Bereichen saniert werden (letzte Abbildung).
Die Ufersicherung wurde hier durch den Einbau von Gabionen erreicht. Allerdings konnte sich aufgrund von häufig auftretenden kurzfristigen Hochwasserereignissen keine Vegetation spontan ansiedeln. Die Fließgeschwindigkeiten und Schleppspannungen waren dafür zu hoch. Die Idee Einzelpflanzen einzusetzen, wurde aufgrund der hohen hydraulischen Belastung verworfen. Röhrichtmatten waren hierfür die richtige Alternative. Man befestigte die Röhrichtmatten an den vorhandenen Gabionen und die Pflanzen konnten in Ruhe einwurzeln und sich auch leicht ausbreiten.