Gültig für Fließgewässer mit geringer und mäßiger Belastung.
Kokosgewebe (z. B. 700 g / m²) kann am Gewässer zur Unterstützung der natürlichen Sukzession oder als Abdeckung für Ansaaten benutzt werden. Ebenfalls gebräuchlich ist die Verwendung eines Kokosgewebes in Verbindung mit einer Topfballenpflanzung. Eine Materialbeschreibung ist im Kapitel 3.2 aufgeführt.
Das Kokosgewebe wird auf der vorbereiteten Böschung verlegt und mit 2 – 3 Holznägeln je Quadratmeter befestigt. Bei längeren Böschungen werden die Stöße ca. 10 – 20 cm in Fließrichtung überlappt. Röhricht-Topfballen können nach dem Festlegen des Gewebes mit einem Pflanzeisen gesetzt werden. Dabei werden zunächst die Maschen (Gewebe haben nicht verschiebefeste Maschen) geweitet, dann wird die Pflanze in den Mineralboden gepflanzt und danach die ursprüngliche Maschenweite wiederhergestellt. Außerhalb der Vegetationsperiode ist es auch möglich, die Pflanzung vor dem Verlegen des Kokosgewebes vorzunehmen. Für die Pflanzung von Gehölzen in Containern wird das Gewebe im Pflanzbereich geweitet oder aufgeschnitten. Durch diese Öffnung kann der Ballen in den Boden gesetzt werden. Die Pflanzlöcher lassen sich am einfachsten vor dem Verlegen des Gewebes ausheben. Der Einbau von Kokosgewebe ist während des gesamten Jahres möglich.
Je nach Art der Begrünung können Pflegemaßnahmen notwendig sein (siehe Abschnitt Einzelpflanzung). Das Pflanzen von Röhrichtballen und von Gehölzen als Containerware kann ebenfalls das gesamte Jahr über erfolgen.
Die Kosten für Lieferung und Einbau von Kokosgewebe liegen zwischen € 3,50 – 5,00 / m² und sind stark von der Anzahl und Art der Befestigung abhängig.
Die zuvor beschriebene Sicherungsmethode mit Kokosgewebe ist ein sicherer Erosionsschutz an kleinen Gewässern. Die Methode ist preiswert und unkompliziert in der Ausführung. Die Begrünung erfolgt durch durch Einsaat. Gehölzpflanzungen sind in diesen Bereichen etwas aufwendiger.
Der Aufbau dieser Ufersicherung wird in der Praxis teilweise auch als „Röhrichtgewebe“ bezeichnet. Entscheidend gegenüber z. B. Röhrichtmatten ist aber, dass Kokosgewebe nicht vorbepflanzt sind. Wird ein Gewebe mit Röhrichttopfballen besetzt, ist es für den Erfolg entscheidend, eine ausreichende Anzahl von Topfballen in sehr guter Qualität zu pflanzen. Ist ein sofortiger Vegetationsschluss in Verbindung mit einem flächigen Erosionsschutz gewünscht, bietet sich die Verwendung von Röhrichtmatten an.